U17-EM – Eine erfreuliche Nachlese

Für die U17-Europameisterschaften in Prag 2018 wurden unsere Spieler Gustav Andree, Tobias und Nicolas Rudolf vom ÖBV nominiert.

Im Teambewerb war Österreich in Gruppe 6 mit den Ländern Kroatien, Schottland und der Slowakei. Im ersten Gruppenspiel gegen Kroatien versuchte Österreich in der wohl stärksten Ausftellung zu punkten. Nico wurde aus taktischen Gründen nicht im Einzel, sondern im Mixed (mit Anna Hagspiel) und im Doppel (mit Michael Tomic) eingesetzt. Leider erwischten alle noch nicht ihren besten Tag und so ging die Partie mit 4:1 verloren, lediglich das Damendoppel konnte gewonnen werden. Im 2. Spiel gegen den Gruppenfavoriten Schottland waren alle unsere Spieler im Einsatz. Nicolas gewann das Einzel gegen Joshua Apiliga, Tobias und Gustav waren gegen das Doppel Apiliga/Pringle (immerhin auf Position 2 im Individualbewerb gesetzt) chancenlos. Österreich verlor auch dieses Spiel mit 4:1. Im letzten Gruppenspiel gegen die Slowakei lief es deutlich besser, unser Team gewann 3:2. Die Punkte steuerten Nico im Einzel, Nico/Anna Hagspiel im Mixed und das Damendoppel bei. Trotzdem reichte es nur zu Platz 4 in der Gruppe. Schottland wurde Gruppensieger und belegte in der Schlussabrechnung Rang 3 hinter Dänemark und der Türkei.

U17-EM-Team: Endstand Tabelle

©Photocredit: Badminton Europe/Mark Phelan

Im Anschluss an den Teambewerb startete der Individualbewerb. Hier war Nicolas – aufgrund seiner gesammelten Punkte im abgelaufenem Turnierjahr – im Herreneinzel immerhin auf Postion 5 gesetzt. Nicolas stieg nach einem Freilos in der 1. Runde in der 2. Runde gegen den Franzosen Clement Allain in den Bewerb ein. Im ersten Satz kämpfte Nicolas mit seiner Präzision (viele Bälle landeten knapp im Aus) und auch mit der Tatsache, dass der Franzose selbst fehlerlos spielte und alle Angriffe durchbrachte. Auch im zweiten Satz war der linkhändige Franzose bereits deutlich vorne, nur eine mental sehr starke Leistung brachte Nicolas wieder zurück ins Spiel und er gewann noch knapp Satz 2 mit 21:18. Im dritten Satz ließ er dann seinem Gegner keine Chance mehr und spielte befreit auf. Eine bemerkenswerte Serie von 10 Punkten en suite brachte den Sieg – 21:11 hieß es am Ende.

 ©Photocredit: Badminton Europe/Mark Phelan

In der 3. Runde wartete ein alter Bekannter: Maxim Grinblat. Gegen den Israeli bestritt Nicolas in Zagreb 2016 sein erstes Spiel bei einem BEC-U17-Turnier. Auch diesmal setzte er sich glatt in 2 Sätzen durch und schaffte damit den Einzug ins Achtelfinale.

Der Spanier Marc Cardona, der heuer immerhin die Victor JOT U17 in Belgien gewinnen konnte, war Nicos nächster Gegner. Bis zum Ende des zweiten Satzes hatte Nicolas das Spiel voll im Griff und dominierte klar. Dann riss etwas der Faden, der Spanier konnte einige Punkte in Folge machen und den Satz tatsächlich noch drehen. Ein dritter Satz musste die Entscheidung bringen. Dieser ging lange sehr ausgeglich hin und her mit diesmal dem besseren Ende für Nicolas: Durch ein 21:17 holte er sich Satz 3 und den Einzug ins Viertelfinale. Daniel Grassmück, Coach und Österreichs Jugend-Nationaltrainer, bezeichnete Nico als Weihnachtsmann, hätte er den zweiten Satz nicht „verschenken“ dürfen. Alles in allem überwog aber die Freude über den Einzug unter die letzten Acht.

Im Spiel um die Medaille traf Nicolas auf die dänische Nummer 1 im Einzel, welcher auch maßgeblich mit seinen Siegen am Gewinn der Goldmedaille für Dänemark im Team beteiligt war: Magnus Johannesen. Der erste Satz verlief völlig einseitig, Nicolas konnte gegen den Linkshänder seine Stärken nicht ausspielen und verlor klar mit 10:21. Im zweiten Satz fand Nico besser ins Spiel und konnte auch ein Rezept finden, wie er gegen den starken Dänen Punkte erspielen kann – Nicolas führte 18:16 in Satz 2. Ein Smash von Johannesen, der nach Meinung Nicos und auch viele Zuschauer im Out landete, wurde von der Linienrichterin gut gegeben – statt 19:16 hieß es nur 17:18. Johannesen nutze seine Chance noch in Satz 2 das Spiel zu entscheiden und gewann schließlich 21:18.

Somit hatte Nicolas das Spiel um die Medaille bzw. den Einzug ins Halbfinale knapp verpasst. Platz 5 im Herreneinzel bedeudete aber auch einen großartigen Erfolg. Nicolas Minimalziel war das Erreichen des Achtelfinales, der Traum eine Medaille – genau dazwischen das Ergebnis.

Tobias/Gustav waren gemeinsam im Herrendoppel im Einsatz, mussten sich aber gleich in der ersten Runde gegen starke Russen geschlagen geben (Gustav trat auch nicht ganz fit an, hatte er noch zwei Tage davor mit einem Magen-Darm-Virus und einem Krankenhausaufenthalt zu kämpfen). Tobias hatte mit Lena Kremmel auch noch im Mixed die Chance ein Spiel zu gewinnen. Aber auch das war nach einem knappen ersten Satz, den sie mit 23:25 verloren, leider nicht vergönnt. Doch auch Lena spielte nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, denn sie hatte wieder mit starken Rückenschmerzen zu kämpfen, an welchen sie schon seit Monaten laboriert.

Aus Sicht der Zuseher haben wir fantastisches Badminton auf teilweise sehr hohem Niveau gesehen, umso erfreulicher war es, dass Nicolas hier im Konzert der Großen mit den Besten mithalten konnte.

Spiele aller Österreicher im Individualbewerb

Viele Spiele wurden in einem Livestream übertragen und auf Youtube gespeichert:

2. Runde HE: Nicolas Rudolf vs. Maxim Grinblatt

 1. Runde XD: Tobias Rudolf/Lena Kremmel vs. Mihnea CRACIUN/ Loredana LUNGU

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